Systemische Traumatherapie
Die Grundlage der Traumatherapie ist die Aufklärung der Entstehungsmechanismen von psychischen Traumas und der Besonderheiten des Zustands einer Person, die sich in einer traumatischen Erfahrung befindet.
Wenn man nicht genügend interne und externe Ressourcen hat, um mit einer schwierigen Situation fertig zu werden, hinterlassen solche Erlebnisse seine Spuren in Körper und Psyche, man verliert das Gefühl der Selbstsicherheit und Kontrolle über die Situation, bekommt Angst und fühlt sich machtlos. Je jünger das Kind ist, desto weniger Ressourcen hat es — daher legen Traumatherapeuten besonderes Augenmerk auf die Kindheitserfahrung des Klienten.
Der erste Schritt zur erfolgreichen Traumaverarbeitung besteht darin, die eigenen Ressourcen zu anzuerkennen. Ein Erwachsener sieht Probleme als Aufgaben und sucht nach Lösungen. In diesem Stadium tritt bereits eine deutliche Entlastung ein und die Lebensqualität verbessert sich spürbar.
Um jedoch das Trauma komplett zu heilen und die gewohnheitsmäßigen destruktiven Tendenzen zu verändern, ist eine tiefere Auseinandersetzung mit der traumatischen Situation erforderlich.
Oft zieht das offensichtliche Trauma eine Kette von anderen hinter sich, von denen die meisten ihren Ursprung in der Kindheit haben. Dabei geht es nicht um alle schmerzhaften Erfahrungen, sondern nur um diejenigen, die man nicht verkraften konnte, und an denen man steckengeblieben ist. Meistens sind solche Erlebnisse mit Abschied von der Mutter oder von einer anderen für das Kind wichtigen Person verbunden. Genau dieses zu Grunde legendes Trauma bedarf erkannt und aufgeklärt werden.
Innerhalb der systemischen Traumatherapie betrachtet man jeden Menschen als ein System von mehreren Persönlichkeitsanteilen mit besonders ausgeprägten wertvollen Qualitäten. Im Laufe bestimmter Erfahrungen können bestimmte Teile in extreme Rollen hineingezwungen werden, um die Situationen zu verkraften. Die dabei notwendigerweise ausgebildeten Verhaltensmuster, die damals sinnvoll waren, können aber im aktuellen Lebend störend wirken.
Systemische Traumatherapie hilft, die Persönlichkeitsanteile von solchen ungünstigen und hinderlichen Rollen zu befreien. Dies geschieht durch die Wertschätzung und respektvolle Begegnung mit den Teilen und besonders durch den Kontakt zu eigenem Selbst — dem heilen und unverletzlichen Kern, von dem aus ist es möglich, mit anderen, belasteten Teilen der Psyche zu kommunizieren und sie zu transformieren.
Im befreienden und heilsamen Selbst-Zustand ist man in der Lage, sich von extremen Glaubenssätzen und Emotionen zu lösen und die wertvollen menschlichen Ressourcen frei zu setzen. Harmonische Integration und Balance im inneren System verschaffen ein Gefühl von Frieden, Klarheit und Zuversicht. Somit erlangt man positive Veränderungen in eigener Handlung und in den Beziehungen mit den anderen.
Die häufigsten Themen, mit deren man zum Traumatherapeuten kommt:
- Emotionale Instabilität, erhöhte Reizbarkeit, Aggressionsausbrüche
- Apathie, Energiemangel, Mangel an Ressourcen, um im Beruf oder im Privatleben voranzukommen
- Minderwertigkeitskomplex, Selbstzweifel
- Schwierigkeiten in Beziehungen mit Partnern, Kindern, Eltern
- Ängste, Phobien, Alpträume
- Psychosomatische Symptome, Verspannungen in verschiedenen Körperteilen
- Längere Zeit ungelöste Probleme
- und andere